Past
Roger Eberhard | Aussicht
Press release
What makes the aura of a building? Do walls hold a memory of the people whose biographies are connected to them – of as the lives lived and lost within them? Swiss photographier Roger Eberhard investigates these questions in his new series “Aussicht”. The “Citaldel Inn” is a luxury resort in Western Ukraine, praised by it’s guests for the in-house gourmet restaurant, the lavish decorations of it’s rooms, the hardworking staff and the rich breakfast buffet.
But the citadel that gives the hotel it’s name has a turbulent history. Built mid-19th century during the reign of the Austrian Empire as a military base, the citadel and the area around Lemberg (Lviv today) fell under German rule quickly after the the beginning of World War II. The Nazis opened “Stalag-328” here, a concentration camp where 150 000 people were tortured to death or died as a result of hunger or exhaustion. Today not even a memorial plaque disrupts the idyllic weekend of the hotel guest.
Roger Eberhard’s photographic series, an objective typology of images, shows the views from eight of the hotel’s rooms, complemented by four exterior views of the building. The silence and the stillness of the images allow for both the photographer and the viewer to reflect on how history connects to places and how we are still connected to the stories told by these places.
Roher Eberhard, born 1984, lives and works as an artist and as a publisher (b.frank books) in Berlin and on Malta. Former publications of his own artistic work include “Wilted Country” (Scheidegger & Spies, Zurich, 2010) and “Norma” (Peperoni Books, Berlin, 2012)
Was macht die Aura eines Gebäudes aus? Können Mauern Erinnerungen speichern an die Menschen, deren Biografien sich mit ihnen verbinden – an die Leben, die in ihnen gelebt oder beendet wurden? Dieser Frage geht der Schweizer Fotograf Roger Eberhard in seiner neuen Serie „Aussicht“ nach. Das „Citadel Inn“ ist ein Luxus-Hotel in der Westukraine, von seinen Besuchern im Gästebuch gelobt für das hauseigene Gourmet-Restaurant, die aufwendigen Dekorationen der Zimmer, das fleißige Personal und das reichhaltige Frühstücksbuffet.
Doch die Zitadelle, die dem Hotel seinen Namen gibt, hat eine bewegte Geschichte. Zur Zeit der österreichischen KuK-Monarchie Mitte des 19. Jahrhunderts als Militärstützpunkt erbaut, fiel die Zitadelle und das Gebiet um Lemberg (heute Lviv) nach Ausbruch des 2. Weltkriegs schnell in deutsche Hand. Die Nationalsozialisten richteten hier das Konzentrationslager „Stalag-328“ ein. 150 000 Menschen wurden hier zu Tode gefoltert oder starben an den Folgen von Hunger und Auszehrung. Heute stört noch nicht einmal eine Gedenktafel das Wochenend-Idyll der Hotelgäste.
Roger Eberhards fotografische Serie, eine sachliche Typologie von Bildern, eröffnet den Blick aus acht der Zimmer des Hotels, ergänzt durch vier Außenansichten. Die Stille seiner Bilder ermöglichen dem Fotografen und dem Betrachter ein Nachdenken darüber, wie Geschichte sich mit Orten verbindet und wie wir auch heute noch mit den Geschichten verbunden sind, die diese Orte erzählen.
Roger Eberhard, geboren 1984, arbeitet als Künstler und Verleger (b.frank books) in Berlin und auf Malta. Bisherige Buch-Veröffentlichungen seiner eigenen künstlerischen Arbeit waren u.a. „Wilted Country“ (Scheidegger &Spies, Zürich, 2010) und „Norma“ (Peperoni Books, Berlin, 2012).